NEO 87 – Jan 2015

Rückkehr der Fantan

von Michelle Stern

Handlungszeitraum: 27. Dezember 2037 bis 1. Januar 2038

Handlungsort: Erde

Kurzinhalt

Free Earth will einen gefährlichen Gegner für die Menschheit in seine Gewalt bringen. Unter Thora da Zoltrals Kommando soll Reekha Chetzkel entführt werden. Trotz des Einsatzes von Mutanten misslingt das Unternehmen. Unter anderem, weil Mia Weiß sich gegen die Menschen stellt.

Set-Yandar, der Fantan der mit seinen Artgenossen vor anderthalb Jahren die Erde schon einmal heimgesucht hat, ist zurück. Diesmal will er etwas mitbringen so scheint es. In Wirklichkeit will er das ultimative Besun einsammeln, die Unsterblichkeit.

Handlung

Jagd auf Chetzkel

Free Earth, die irdische Widerstandsorganisation hat den Oberbefehlshaber der Protektoratsflotte, Reekha Chetzkel ins Visier genommen. Die Hinrichtungen nach der Gefängnisrevolte im Transitgefängnis Terrania haben gezeigt, dass der Arkonide eine Gefahr für die gesamte Menschheit ist. Informanten der Organisation haben erfahren, dass sich Chetzkel und seine Geliebte Mia Weiß zum Jahreswechsel in den Elephant Cottages in Tansania aufhalten werden. Um die Chancen zu erhöhen, wird eine sehr realitätsnahe Simulationen in einem Höhlensystem in Afrika durchgeführt. Die zeigen, dass das Unternehmen mit sehr hohem Risiken für die Organisation und die Gesundheit der Mutanten verbunden ist. Trotzdem besteht Thora da Zoltral gegenüber Allan D. Mercant und Bai Jun darauf, den Zugriff anzuführen. Um die Chancen zu erhöhen, versucht man, in Mia Weiß eine Verbündete zu gewinnen. Ihr werden Aufzeichnungen des Mordes an ihrem früheren Freund Paul Gerver zugespielt, in der Hoffnung, sie wird sich von ihrem Gönner lösen.

Am 1. Januar 2038, um 2 Uhr bewegt sich das Kommando, mit Thora, der Visio-Telepathin Anne Sloane, dem Teleporter Olf Stagge und dem Temporalbremser Wuriu Sengu auf das Erholungsresort zu. Der Ablauf entspricht dem in der Simulation. Nur die fest eingeplante Mia Weiß ist nicht am vereinbarten Ort. Um trotzdem genauere Informationen über den Bungalow zu erhalten, in dem sich das Ziel aufhält, wird eine Wache paralysiert. Anne Sloane soll in deren Bewusstsein eindringen, um den Aufenthaltsort zu erfahren. Das misslingt zunächst. Anne wird in die Erinnerung hineingezogen und erfährt dabei furchtbare Einzelheiten über Chetzkel. Der Soldat Terlin Ketor hatte schon früher unter dem Reekha gedient. Bei einem Einsatz auf der Marginalwelt Gratidur geriet die Einheit in Gefangenschaft von Aufständischen. Diese hatten Chetzkel, als Strafe für die Zerschmelzung der Stadt Ferimtur, zu einer Dakima gemacht, einer Schlange, die auf Gratidur als unrein gilt. Ein Wissen, was beim Einsatz unmittelbar nichts bringt. Sie taucht erneut ins Unterbewusstsein Ketors ein und hat schlechte Neuigkeiten. Die Helferin vom Flughafen, Janice Gage, wurde enttarnt. Chetzkel weiß vom Angriff auf ihn. Kurz darauf ist Mia Weiß zu sehen, wie sie flieht. Mit Flächenbeschuss können die Angreifer von Free Earth auch den Schutzschirm Chetzkels ausmachen, der offenbar im Stealthmodus das Weite suchen will. Es gelingt Wuriu Sengu den Schirm des Arkoniden zu überlasten. Unter Verwendung seiner Paragabe entwaffnet er den Reekha und versucht ihn zu paralysieren. Eine Extrasicherung an dessen Schutzanzug verhindert dies. In diesem Fall hat der Mutant den Befehl, Chetzkel zu töten. Sengu jedoch will weiterhin den Paralysator anwenden. Seine Skrupel führen dazu, dass die Zeit abläuft, in der er seine Gabe ohne Gesundheitsschäden einsetzen kann. Mit dem Strahler, den er dem Gegner aus der Hand geschlagen hat, zielt Mia jetzt auf Thora. Mit letzter Kraft kann Wuriu in seiner Zeitblase Thora aus der Schusslinie holen. Die größte Bedrohung der Erde und ihrer Bewohner aber, Reekha Chetzkel und seine Gespielin können fliehen. Die Terranerin hat sich für den Mörder ihres Freundes Paul und gegen die Menschen entschieden. Der Schlangenarkonide kann ihr mehr bieten. Nur dem Unwillen Chetzkels, Fürsorger Satrak auf seine verbotene Beziehung mit seinem terranisches Spielzeug aufmerksam zumachen, verdanken die Bewohner der nächstgelegenen Stadt Moshi, dass die nicht im Beschuss eines Arkonidenraumers vergeht. Dorthin haben sich das Free-Earth-Kommando und dessen Helfer zurückgezogen.

Jagd auf Crest

Der Fantan Set-Yandar ist zurück auf der Erde. Vordergründig will er etwas zurückbringen, was er vor anderthalb Jahren mitgenommen hat. Das Stück Golden Gate Bridge ist jedoch nur ein Vorwand, um seine wahre Absicht zu verschleiern. Für sein Vorhaben setzt er den Koreaner Bak Kien ein. Auch er ist Besun. Bak Kien ist jedoch zufrieden mit seinem Dasein. Nichts hält ihn mehr auf der Erde. Erst recht nicht, nach dem Tod seines Großvaters. So erfüllt er die Aufgabe seines Jerkum Set-Yandar treu und konsequent.

Einer Privatdetektivin spielt Bak Kien ein Ortungsgerät der Fantan zu, mit dem diese verlorenes Besun finden können. Damit spürt sie den Ara Fulkar in Lissabon auf. Auch der war untergetaucht, als die Arkoniden die Erde besetzten. Der Koreaner zwingt den Ara durch Erpressung zu Set-Yandar nach San Francisco, wo der in der Zwischenzeit die Golden Gate Bridge wieder zusammensetzt. Der Fantan erneuert die Prägung seines ehemaligen Besuns. Fulkar erfüllt daraufhin willig die Wünsche seines ehemaligen Besitzers. Der Ara, der den alten Derengar Crest da Zoltral medizinisch betreut, soll den Arkoniden in eine Falle locken. Set-Yandar hat erfahren, dass Crest Kenntnis von der Welt des Ewigen Lebens hat, und mittels Zellaktivator unsterblich ist. Dieses Besun, Crest da Zoltral samt dem Aktivator, will der Fantan in seinen Besitz bringen. Er ist sich sicher, dass die Imperatrice Emthon V., ehemals Theta, auch auf dieser Spur ist. Das und alle Schwierigkeiten und Gefühle die Set-Yandar bei dieser Suche empfindet steigern sein Haru ins unermessliche und machen den Fund zum ultimativen Besun.

Während der Set-Yandar seinem ultimativen Besun entgegenfiebert, sucht ihn Fürsorger Satrak auf. Der ist empört, dass er nach seiner Ankunft Homer G. Adams aufgesucht hat und nicht ihn. Obwohl Set-Yandar sich einige Beleidigungen anhören muss, macht er, berauscht von seinem Haru, dem Fürsorger ein Geschenk. Der kann vielleicht mit dem Wissen etwas anfangen, dass sich Chetzkel keineswegs selbst augmentiert hat. Das Bild von sich als Schlange, das der Reekha jetzt kultiviert, entspricht nicht seinem früheren Wesen. Er war zuvor einer dieser eitlen und intriganten Arkoniden, die das Spiel der Kelche auf den Heimatwelten Arkons spielen.

Fulkar kann Crest tatsächlich zu einem Treffen in Madalena, auf der Azoreninsel Pico, überreden. Julian Tifflor und Mildred Orsons begleiten den Derengar, weil ihnen das Treffen am frühen Neujahrsmorgen nicht geheuer ist. Das macht es Bak Kien schwerer, Crest in seine Gewalt zu bringen. Mit Fulkars Hilfe gelingt es ihm dennoch. Er bringt da Zoltral und Orsons auf einen Dohon, der die beiden Gefangenen zur NETER-KELP, Set-Yandars Raumschiff. Tifflor ist gerade noch in der Lage, in seinem Kampfanzug dem Dohon zu folgen und einen Pod als Signalgeber anzubringen. Bei der Ankunft seines Besuns ist Set-Yandar bitter enttäuscht. Seine Stimmung schlägt um. Der alte Mann, der vor ihm Sitz, macht nicht den Eindruck eines Unsterblichen. Fast lässt er sich dazu hinreißen, Crest zu töten, weil der ihm nicht die Koordinaten der Welt des Ewigen Lebens geben will, als ihn Bak Kien beruhigt. Der wolle mit dem Gefangenen reden. Als der Fantan den Menschen und den Arkoniden allein lässt, bittet Kien da Zoltral darum, seinem Jerkum irgendwelche schwer erreichbaren Koordinaten zu geben. Die Suche sei für die Fantan wichtiger als der Besitz. Erst die Mühe der Suche lädt das Besun mit seiner Bedeutung auf. Hat Set-Yandar erst einmal das Besun in seinem Besitz und sei es noch so selten, so falle dieser oft in schwere Depressionen. Plötzlich stehen Kämpfer von Free Earth in der Zentrale der NETER-KELP. Der Signalgeber Tifflors hat sie zum entführten Crest geleitet. Dem tut der völlig verzweifelte Fantan leid. Er gibt ihm die vorgeblichen Koordinaten der Welt des Ewigen Lebens ein. Man kann erkennen, dass das Jagdfieber in Set-Yandar zurückkehrt. Zum Dank schenkt der Crest Imperators Gerechtigkeit. Dieses Besun hatte Set-Yandar nicht glücklich gemacht. Bak Kien schlägt das Angebot aus, die NETER-KELP zu verlassen, er hat sein Glück bei dem Fantan gefunden.