NEO 78 – Sep 2014

Der Mutantenjäger

von Bernd Perplies

Handlungszeitraum: Ende November 2037; Vor 10.000 Larsaf III-Jahren, 17. Prago des Tartor 10517 da Ark bis 5. Prago des Prikur 10518 da Ark

Handlungsort: Erde bzw. Larsaf III

Kurzinhalt

Ras Tschubai, der ehemalige Teleporter, hat mit seiner neuen Paragabe ganze Vorarbeit geleistet. Der LATAS-Coup von Free Earth war erst durch ihn möglich geworden. Jetzt versucht er im Greyout-Chaos abzutauchen. Allerdings haben die Verfolger seine Spur schon aufgenommen.

Chetzkel, immer auf der Suche nach dem Sinn der Larsaf-Mission, geht allerlei eigenen Projekten nach. Da erhält er den Auftrag, den Mutanten Ras Tschubai aufzuspüren. Der soll maßgeblich an der Entführung des Flottentenders LATAS beteiligt gewesen sein. Mit seiner terranischen Begleiterin macht er sich auf die Jagd.

Das Logbuch des Kommandanten der IGITA, Cerbu wird gefunden. Die Vorkommnisse von vor 10.000 Jahren werden darin beschrieben, die zum Untergang des Schweren Kreuzers geführt haben.

Handlung

Ras Tschubai auf der Flucht

Ras Tschubai ist auf der Flucht. Seit der Genesis-Krise hat Ras seine Fähigkeit als Teleporter verloren. Stattdessen hat er mit einem äußerst empfindlichen Gehör zu kämpfen. Allan D. Mercant, der damalige Koordinator für Sicherheit, hat dem geborenen Sudanesen daraufhin im Stardust Tower eine Unterkunft bereitgestellt, in der er sich weitgehend ungestört mit seiner neuen Paragabe befassen konnte. Aus einem Raum im Stardust Tower, konnte er den Auftritt des Flottentenders LATAS auf einer Flugshow in England in Erfahrung bringen. Der Widerstand Free Earth hatte dadurch die Gelegenheit, die Übernahme des Versorgungsschiffes des arkonidischen Besatzungsverbandes vorzubereiten. Die Entführung der LATAS ist ein schwerer Schlag für das Protektorat. Bei dem Lauschangriff auf den neuen Gouverneurspalast hat er aber sich und seine neue Fähigkeit überbeansprucht. Seitdem kämpft er mit schweren Anfällen von Lärmüberempfindlichkeit, denen er nicht entfliehen kann. In dieser schwierigen Situation haben ihm Anhänger von Free Earth im ehemaligen Regierungssitz der Terranischen Union nun die Möglichkeit verschafft, unter den Decknamen Ismail Abbud, Terrania in Richtung Mumbai zu verlassen und sich von dort in ein neues Versteck nach Europa abzusetzen. Ein Plan, gefasst wegen der weniger strengen Reisekontrollen und wegen Ras' Studienzeit dort. Auf dem Flug muss der Mutant aber auch erkennen, dass der Widerstand gegen die Arkoniden keineswegs nur Anhänger hat. Ein großer Teil der Menschen sieht in den Besatzern die Lösung irdischer Probleme, einem großen Sprung nach vorn, in Zivilisation und Technologie. Seine Ankunft in der indischen Millionenstadt verläuft anders als geplant. Zunächst wird er bei der Einreisekontrolle von einer Drohne erfasst und der Verbindungsmann von Free Earth meldet sich nicht. Er entschließt sich auf eigene Faust in Mumbai unterzutauchen. Während eines neuerlichen Anfalls verliert er, beim Versuch dem Lärm der Stadt zu entkommen, die Orientierung und gerät in die Slums, wo er von einer Gang angegriffen wird. Von Schwester Pearl und ihrem Gehilfen vor den Schlägern gerettet, wird er in den Ghandi-Tower gebracht. Halbwegs erholt droht ein neuer Anfall, den seine Retterin jedoch mit dem arkonidischen Medikament Drommetan unterbinden kann. Anscheinend versetzt es Ras Tschubai sogar in der Lage, seine neue Fähigkeit zu kontrollieren. Sogleich macht er sich daran, seine Möglichkeiten im Tower auszutesten und kann auch bald eine Free Earth-Zelle ausfindig machen. Kaum hat Ras sie kontaktiert, hört er auch schon seine Verfolger, die ihn aufgespürt haben. Die Flucht ist schnell zu Ende. Die mittels Technologie als Inder verschleierten Verfolger geben sich zu erkennen. Chetzkel, der Kommandant der Besatzungstruppen des Larsafsystems und seine terranische Helferin geben sich zu erkennen. Der Reekha nutzte für die Gefangennahme die Vermutung aus, dass Ras Tschubai sein Gehör benutzte, als er den LATAS-Auftritt ausspionierte, denn teleportieren kann der Mutant offenbar nicht.

Chetzkel auf der Jagd

Chetzkel, Reekha der 312. vorgeschobenen Grenzpatrouille und Kommandant der Invasionstruppen im Larsafsystem, neuerdings oftmals in Begleitung von seiner neuesten Errungenschaft, der Terranerin Mia, geht fieberhaft einem Privatprojekt nach. In dem Bestreben herauszufinden, was die Imperatrice Emthon V. an dem abgelegenen, scheinbar bedeutungslosen Sonnensystem interessiert, versucht er nun die havarierte IGITA zu bergen. Aufgrund der Lage im Tiefozean unter dem Eispanzer des Larsaf VI-Mondes Titan und der schweren Beschädigungen des Schweren Kreuzers gestaltet sich die Bergung schwierig. Mia, erweist sich in diesem Moment für Chetzkel als nützlich. Ihr Tipp führt schließlich dazu, dass die über 10.000 Jahre alte IGITA im Traktorfeld an der AGEDEN fixiert ist. In der Zentrale findet der Reekha neben einem fünf Meter durchmessenden Podest auf dem sich ein Gebilde aus zwei Säulen befindet, auch die Überreste des Kommandanten des zerstörten Raumers, Cerbu, der in seiner Hand einen Speicherchip hält, dessen Daten jedoch einer Rekonstruktion bedürfen. Seine Vorfreude auf die Geheimnisse die ihm vielleicht bald enthüllt werden, wird durch einen Ruf des neuen Koordinators für Sicherheit, Jemmico, getrübt. Der verlangt die schnellstmögliche Anwesenheit Chetzkels in Terrania. Er wagt es nicht, den Günstling der Imperatrice warten zu lassen und macht sich umgehend auf den Weg. Inzwischen lässt Chetzkel die Daten des Logbuches des Kommandanten Cerbu wiederherstellen. Unüblich, empfängt ihn Jemmico direkt am Flughafen. Der Koordinator hat eine Spur des Spions gefunden, der den geheim gehaltenen Plan für die LATAS-Landung in England verraten hat. Sein Name sei Ras Tschubai, laut Gerüchten ein Teleporter. Die Verfolgung soll aber ohne die Terra Police und damit ohne das Wissen Satraks erfolgen. Deshalb auch das konspirative Treffen. Chetzkel, immer mehr angetan von Jemmico, in dem er einen Verbündeten gegen den Fürsorger gefunden zu haben scheint, sieht seine Chance gekommen, sich für die Entführung des Flottentenders zu rächen und andererseits doch noch einen Mutanten in die Hand zu bekommen. Mit Mia geht der Reekha auf die Jagd. Dafür schenkt die arkonidische Schlangenhaut der irdischen Katze eine weitere Augmentation. Ihr Geruchsinn wird durch einen bionischen Mikrofilter verbessert. Durch Spiegelfelder und irdischer Translatortechnologie können die beiden ihr Erscheinungsbild verändern, so dass sie sich unauffällig in der indischen Megastadt bewegen können. Am Flughafen können sie die Spur Tschubais aufnehmen. Dabei stoßen sie auf dessen Studienfreund Arjun Subramanian, den sie aufsuchen. Die Rückverfolgung eines Anrufs, der während ihrer Anwesenheit in dessen Büro einging, führt die Verfolger in den Ghandi-Tower, wo Mia den Gesuchten schließlich entdeckt. Chetzkel, der nach einem Hinweis Jemmicos einen Verdacht hegte, findet sich bestätigt, als ihm Ras in die Arme läuft. Jemmico glaubte, dass der Mutant das Gespräch über den Auftritt der LATAS abhören konnte, weil der teleportiert war. Da Tschubai aber auf seiner Flucht durch den Ghandi-Tower diese Gabe nicht einsetzte, konnte der nur mit einem exzellenten Gehör spioniert haben. Diesen Umstand macht sich der erfahrene Soldat zunutze und schickt den Mutanten auf eine falsche Fährte, direkt in seine Arme. Nach der erfolgreichen Jagd, lässt Chetzkel noch eine Station der Terra Police zerstören, um den Anschlag der Free Earth anzuhängen und vor Satrak militärisches Vorgehen zu rechtfertigen. Nach seinen erfolgreichen geheimen Operationen, teilt er mit Mia, die sich endgültig für die Seite der Macht entschieden hat, das Lager. Ras Tschubai, der Mutant mit dem Supergehör, wird, unter der Aufsicht des Chefwissenschaftlers Haghtar, in einer Spezialzelle auf der AGEDEN gefangen gehalten. Auch davon weiß Satrak, der oberste Mann im Protektorat, nichts.

Das Logbuch des Kommandanten Cerbu

Nach der Bergung des Schweren Kreuzers IGITA vom Saturnmond Titan, fällt Chetzkel das Logbuch des Kommandanten Cerbu in die Hände. Nach der Rekonstruktion der 10.000 Jahre alten Daten ergibt sich für den Reekha folgende Geschichte: Am 17. Prago des Tartor 10.517 da Ark macht der neu ernannte Kommandant Cerbu seinen ersten Eintrag in das Logbuch. Der Stolz des Sek'athors kämpft mit der Unsicherheit, ob die Abkommandierung ins abgelegene, weit außerhalb des Imperiums liegende Larsafsystem vielleicht eine Strafe ist. Als er jedoch von Atlan da Gonozal erfährt, dem Sohn von Imperator Mascaren da Gonozal, glaubt er an eine besondere Mission. Cerbu wird von einem Lebewesen mit Namen I'vere begleitet. Viele denken I'vere sei ein Tier, Cerbu jedoch ist überzeugt, es handelt sich bei ihm um ein Intelligenzwesen, zumal es auf telepathischem Wege mit dem Kommandanten kommunizieren kann. Larsaf III scheint eine Zeitlang seine Bedeutungslosigkeit zu bestätigen. Am 27. Prago des Tartor 10.517 da Ark teilt Feltif de Khemrol, Atlans Tato, Cerbu seine Vermutung mit. Viele hätten Kenntnis von der enormen genetischen Ähnlichkeit der Arkoniden und der Menschen, ja sie wären sogar genetisch kompatibel. De Khemrol glaubt, dass die Menschen keine Abkömmlinge der Arkoniden sind, sondern die beiden Völker gemeinsame Vorfahren besäßen. Archäologische Funde scheinen die These zu bestätigen. De Khemrol bittet Cerbu, sich weiter im Larsafsystem umzusehen, als er es selbst könnte. Cerbu beginnt daraufhin eine monatelange, fast erfolglose Suche nach Beweisen. Mit Erlaubnis Atlan da Gonozals erforscht die Mannschaft der IGITA die weitere Umgebung von Larsaf III und kommt zu dem Ergebnis, der Asteroidengürtel zwischen Larsaf V und Larsaf VI besteht aus Überresten eines Planeten. Die Fakten deuten auf eine Zerstörung vor circa 30.000 Jahren durch eine, selbst für Arkoniden unvorstellbare Waffenwirkung hin. Allerdings kann die IGITA keine Anzeichen technischer Anlagen finden, die darauf hindeuten würden, warum der Planet vernichtet wurde. Die Arkoniden können in diesen Kampf nicht verwickelt gewesen sein. Ihre Geschichtsschreibung ist zu Atlantis Zeiten gerade mal 10.000 Jahre alt. Am 4. Prago des Prikur 10.518 da Ark passiert etwas Außergewöhnliches. Kurz bevor Kommandant Cerbu die Suche aufgeben will, entdeckt man im zweiten, äußeren Ring um das System eine Energieemission auf dem Kleinplaneten 000426. Kurz darauf hört Cerbu eine Stimme in seinem Kopf, die nach Hilfe und Licht ruft. Unsicher ob seiner Wahrnehmung, fragt er I'vere, der ihm das bestätigt. Ein Stern sei gefangen vom dunklen Sänger, einer seit Jahrtausenden verlassenen Station aus dunklem Metallkristall. Der Kommandant, der Chefwissenschaftler Terkam da Camur und der kleine Begleiter I'vere stoßen darin auf ein Energiewesen, in das durch ihr Scheinwerferlicht neues Leben gerät. Stern, wie es sich von seinen Rettern nennen lässt, könne durch Raum und Zeit reisen. Es muss Atlan da Gonozal treffen, ihn vor Gefangenschaft warnen und ihm einen Transmitter zum Geschenk machen. Zurück auf dem Schweren Kreuzer, springt der nach Larsaf III. Dort reiht er sich in den inzwischen tobenden Abwehrkampf gegen die Methans ein, die ins Larsafsystem eingefallen sind. Unerwartet und ohne ersichtlichen Grund, wird das Schiff jedoch von den Kämpfen weggeführt. Selbst für Stern unfassbar, setzt sich sein Geschenk, der Transmitter, zusammen. Aus ihm tritt der Goldene Atos Dariq, der unverzüglich Atlan da Gonozal sprechen will. Da der nicht erreichbar ist, beginnt der Goldene die Mannschaft abzuschlachten. Nur durch die Aufbietung aller Kräfte Sterns, kann Atos Dariq vertrieben werden. Der Transmitter wird zerstört. Den Todesstoß empfängt die IGITA von Methanschiffen, die die Verfolgung aufgenommen hatten. Am 5. Prago des Prikur 10.518 da Ark erfolgt der letzte Eintrag des Kommandanten. Nur Stern ist noch bei ihm. Alle anderen sind tot. Die IGITA ist auf den Grund eines Mondes von Larsaf VI gesunken.

Anmerkung

Nach anderen Quellen z.B. PR Neo 53 »Gestrandet in der Nacht« und PR Neo 61 »Die verlorenen Himmel« ist Mascudar der Erste Name des Vaters von Atlan da Gonozal, hier Mascaren