Planetenroman 63

Hans Kneifel

Die Tempel des Todes

Der Einsame der Zeit kämpft gegen Verbrecher aus dem All

Handlungszeitraum

ca. 2400, 3485 bis 3484 v. Chr.

Handlungsort

Terra, Mesopotamien und Ägypten

Handlung

Bei einem USO-Sondereinsatz auf Cassins Welt sind einige raumfahrende "Wissenschaftler" dingfest gemacht worden, die an den Eingeborenen Vivisektionen durchführten. Die Informationen vom Einsatz werden an Atlan gegeben, damit er ein Strafmaß festsetzt. Die Dokumentation löst bei dem Unsterblichen einen Erinnerungsschub aus, und er berichtet von ähnlichen Ereignissen, die einst im Zweistromland Terras geschahen.

 

Mehr als fünfhundert Jahre sind vergangen, seit die Große Flut im Zweistromland ganze Städte fortschwemmte. (PR-TB 149) Die Zivilisation hat sich seither längst erholt und viele weitere Überschwemmungen überstanden. Neue Stadtstaaten sind gekommen und gegangen. Die sumerische Kultur steht in voller Blüte.

In dieser Situation wird Atlan zum zweiten Mal seit dem Untergang von Atlantis von Rico geweckt, weil ein Raumschiff Larsaf III erreicht hat. Ein Beiboot ist im Zweistromland gelandet, und Ricos Robotsonden haben beobachtet, wie vier Eingeborene von den Raumfahrern entführt wurden. Um mehr über die Absichten der Fremden herauszufinden, mischt sich Atlan zunächst unter den Hofstaat des Stadtkönigs Nidaba-an von Uruk, aus dessen Heer die Entführten stammten. Er wird zum Ersten Berater des Herrschers. Schnell stellt er fest, dass Intrigen in Uruk herrschen, in die Angehörige des Tempels der Inanna verwickelt sind. Zudem findet er heraus, dass die fremden Raumfahrer sich zeitweise in Uruk aufhalten und einige ihrer Opfer direkt aus dem Tempel entführt haben.

Unterstützt von Nidaba-an und dem Hohepriester des Innana-Tempels, Lu-Basher, stellt Atlan eine Gruppe von Kämpfern zusammen und bildet sie aus, um mit ihnen gegen die Raumfahrer zu ziehen und die Entführten zu befreien. Es gelingt ihnen, die Basis zu umstellen. Nachdem das Beiboot mit einem Teil der Besatzung abgehoben ist, überwältigen sie die zurückgebliebenen Raumfahrer. Zwei werden lebend gefasst. Mit den befreiten Urukern, zu denen der Erbe Nidaba-ans zählt, und den gefangenen Raumfahrern kehrt Atlan nach Uruk zurück. In der Zwischenzeit wurde Nidaba-an ermordet, und Atlan macht es sich zur Aufgabe, ihn zu rächen. Die Spuren führen wiederum in den Tempel, in dessen Gefängnissen die Raumfahrer sitzen, und tatsächlich wird einer der Raumfahrer ermordet, ehe Atlan ihn eingehend befragen kann. Die Frau jedoch überlebt, und Atlan erfährt von ihr alles über ihr Volk und ihre Absichten.

Nachdem Atlan in einer kunstvollen Inszenierung im Tempel Innanas dafür gesorgt hat, dass die Mörder Nidaba-ans ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, kümmert er sich um das Raumschiff. Es gelingt ihm, das Beiboot an seiner Position nahe des Nil-Deltas in seine Gewalt zu bringen. Da ihm jedoch klar ist, dass er das Mutterschiff niemals würde kapern oder heimlich betreten können, nutzt er Ausrüstung und Besatzung des Beibootes stattdessen dazu, das Mutterschiff zu vertreiben und sicher zu stellen, dass niemals mehr ein anderes Schiff dieses Volkesauf dem Planeten landen wird. Es stellt sich heraus, daß diese bleichhäutigen und lichtempfindlichen Raumfahrer Vorfahren der Aras aus dem System der Sonne Kesnar sind. Anschließend zerstört er das Beiboot und lässt die Besatzung ebenfalls nach Uruk bringen, wo sie und die überlebende Wissenschaftlerin verpflichtet werden, den König und die Priester bei der Weiterentwicklung ihrer Kultur zu unterstützen. Abschließend führt Atlan noch eine Karawane vom Zweistromland bis zur Grenze des altägyptischen Siedlungsgebietes, ehe er sich wieder in seine Kuppel zurückzieht.

Zurück in der Gegenwart, verhängt Atlan gegen die Vivisezierer die härtesten möglichen Strafen.

Namentlich aufgeführte Personen

Shyrkal – Robotwolf Atlans.

Ilku-un – Anführer einer bewaffneten Expedition Uruks; incognito Erbe (Sohn?) des Herrschers.

E-tana – Speerschleuderer Ilku-uns.

Nidaba-an – Stadtkönig von Uruk.

Atap – Wagenlenker Nidaba-ans, der bei der Löwenjagd flieht; auf Atlans Bitte hin verschont und ihm geschenkt, sein Wagenlenker; Teil der Karawane nach Ägypten.

Lu-Atlan-gal, Lugal – "Großer Mann (Atlan)", Atlans Name in Uruk.

Enme-en – Berater Nidaba-ans. Als Atlan seinen Platz einnimmt, versucht er, ihn umzubringen und wird von Nidaba-ans Soldaten getötet.

Dumu-zi – Stadtkönig von Nippur.

Urnimgal – Stadtkönig von Kisch.

Agh-ga – Stadtkönig von Lagash.

Lubar-her – Stadtkönig von Larsa.

Ti-yaz-gar – Verwalter von Enme-ens Anwesen, das an Atlan fällt.

Ni-kagina – Dienerin Nidaba-ans, Gefährtin Atlans; zieht mit Atlans Karawane nach Ägypten.

Ti-annar – Priester der Inanna, Bruder von Al-Chudur. Wird gelyncht, nachdem Atlan seine Beteiigung am Mord an Nidaba-an offenlegt.

Lu-basher – Hohepriester der Inanna und Verbündeter Atlans.

Al-Chudur – Siegelbewahrer Nidaba-ans. Wird gelyncht, nachdem Atlan seine Beteiligung am Mord an Nidaba-an offenlegt.

Ku-rigalkar – Speerwerfer in Atlans Gruppe, Unterführer Teil der Karawane nach Ägypten und nach Atlans Weggang ihr Anführer; kümmert sich um Ni-kagina.

Adad-tum – Bogenschütze aus Ilku-uns Gruppe, später in Atlans Gruppe und Teil der Karawane nach Ägypten.