Die Einhörner von Soun Laroun

Aus Perrypedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Google translator: Translation from German to English.
Google translator: Překlad z němčiny do češtiny.
Google translator: Vertaling van het Duits naar het Nederlands.
Google translator: ドイツ語から日本語への翻訳
Google translator: Traduction de l'allemand vers le français.
Google translator: Tradução do alemão para o português.
276 | 277 | 278 | 279 | 280 | 281 | 282 | 283 | 284

9. Kurzgeschichten

Überblick
Serie: Perry Rhodan-Planetenromane (Band 280)
PR-TB-280.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Titel: Die Einhörner von Soun Laroun
Untertitel: Die Preisträger-Storys des Perry-Rhodan-Kurzgeschichten-Wettbewerbs
Autor: Ernst Vlcek (Hrsg.)
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Erstmals erschienen: Juli 1986
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 48

Handlung

Das Buch enthält zehn Leserkurzgeschichten, die sämtlich nicht im Perryversum spielen und die im Rahmen eines Leser-Kurzgeschichten-Wettbewerbs ausgezeichnet wurden.

1. Preis: Die Einhörner von Soun Laroun (von Michael Dechert)

Der Planet Soun Laroun ist eine paradiesische Welt. Besonders erwähnenswert sind die Einhörner, eine Tierart, die tatsächlich stark an die Tiere aus den Sagen der Erde erinnert, aber ein blaues Fell hat. Eine Expedition der Menschheit erkundet den Planeten und findet riesige Rohstoffvorkommen, aber keine Spuren intelligenten Lebens. Der Planet wird daher zum Rohstoffabbau freigegeben. Erste Probebohrungen finden statt, wobei sich die Menschen über die Aufmerksamkeit seitens der Einhörner wundern. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes: Die Einhörner berühren Roboter und Maschinen mit ihren Hörnern, und diese fallen aus und funktionieren nicht mehr! Das gleiche geschieht bei fast allen Expeditionen.

Die Expeditionsleitung glaubt an Sabotage oder das Eingreifen einer fremden Macht, gibt aber Befehl weiterzumachen. Wieder erscheinen die Einhörner. Der Chef des Bohrtrupps will mit einem Strahler auf sie schießen, aber ein anderer Mensch schlägt die Waffe weg und betäubt ihn. Da taucht ein rötliches Einhorn auf, vermutlich das Leittier, und fordert den Menschen mit Gesten auf, sich auf seinen Rücken zu setzen. Er tut es und wird in ein unterirdisches Tal geführt, in dem viele Einhörner leben. Der Weg geht weiter in ein anderes Tal voller Kristalle. Mithilfe der Kristalle kommunizieren die Einhörner mit dem Menschen und teilen ihm mit, dass sie ein sehr altes, intelligentes Volk sind, das mithilfe geistiger Kräfte interstellar reisen kann. Soun Laroun sei ihre Kinderstube, und sie würden nicht zulassen, dass die Menschen die Welt verwüsten.

Die Botschaft kommt bei den Menschen an, und sie verlassen Soun Laroun, da sie den Wunsch der Einhörner respektieren werden.

2. Preis: Der Preis des Paktes (von Winfried Czech)

Es herrscht Krieg zwischen dem Sternenreich der Menschheit und des außerirdischen Volkes der Esils. Die Esils sind sehr aggressive und leben offenbar nomadisch. Der Krieg gegen sie läuft nicht gut. Die Gegner sind zahlenmäßig überlegen. Bei einer großen Schlacht im Procyon-Sektor verlieren die Menschen immer mehr Raumschiffe.

Weitere Außerirdische, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit den bekannten Steinfiguren der Osterinsel die »Ostermänner« genannt werden, verfolgen mit ihrer Flotte die Schlacht, bleiben aber passiv. Das Verhältnis zwischen Menschen und Ostermännern ist nicht gut, denn die Ostermänner haben den eigenartigen Brauch, bei der Unterzeichnung von Verträgen je nach deren Bedeutung ein Opfer von beiden Parteien zu fordern. Als seinerzeit die Menschen sich weigerten, dem nachzukommen, galten sie von nun an als nicht vertragswürdig.

Die Flotte der Menschen bei Procyon wird von Admiral Paul Benson kommandiert. Außerdem ist Simon Ortega, ein enger Vertrauter des Präsidenten, anwesend. Er hat vor wenigen Minuten den Tod seiner beiden einzigen Kinder miterleben müssen, als das Schlachtschiff VIENTO explodierte. Immer mehr menschliche Schiffe werden vernichtet, die Niederlage scheint dicht bevorzustehen.

Da greifen plötzlich die Ostermänner ein. Sie attackieren die Esil-Flotte. Die Menschen machen sofort einen Ausfall, und gemeinsam gelingt es, die Esils zurückzuschlagen. Kurz darauf nähert sich eine Delegation der Ostermänner dem Flaggschiff, um Bündnisverhandlungen aufzunehmen. Ortega kontaktiert den Präsidenten per Überlichtfunk und bespricht das weitere Vorgehen. Beide wissen, dass ein Bündnis die einzige Rettung der Menschheit ist.

Die Delegation unter Admiral Füür-Güüt wird freundlich empfangen, und die Ostermänner erklären den Menschen, dass eine riesige Flotte der Esils unterwegs ist. Die Esils suchen diesen Sektor der Milchstraße alle 4000 Jahre auf, um alle hochstehenden Zivilisationen zu vernichten. Nur gemeinsam hätte man vielleicht eine Chance, sie aufzuhalten. Die Opferbereitschaft der Menschen in der gerade geschlagenen Schlacht hätte die Ostermänner von ihrer Bündnisfähigkeit überzeugt.

Als der Vertrag abgeschlossen werden soll, geben die Ostermänner jedoch zu verstehen, dass ein derart wichtiger Vertrag ein besonders großes Opfer verlange: Den Selbstmord der beiden Befehlshaber! Admiral Benson ist fassungslos, doch als Ortega, der nach dem Verlust seiner Familie ohnehin jede Lebensfreude verloren hat, anbietet, an seine Stelle zu treten, lehnt Admiral Füür-Güüt ab, es müssten beide Admirale sterben. Daraufhin schlägt der Präsident vor, Benson abzusetzen und Ortega zum Flottenbefehlshaber zu ernennen. Benson weigert sich jedoch, er will nicht zulassen, dass ein Zivilist den Flottenbefehl übernimmt. Er ist lieber bereit, zu sterben.

Als der Vertrag unterzeichnet wird, bringt Füür-Güüt ein schnell wirkendes Nervengift mit, das ihn und Benson schmerzlos töten wird. Beide schlucken das Gift, doch dann zieht Benson seine Dienstpistole und erschießt sich. Der sterbende Füür-Güüt stammelt, er könne es Benson nicht nachtun, denn er habe keine Waffe bei sich. Die letzten Worte der Geschichte sind die des Präsidenten, der laut ruft »Der Vertrag ist gültig«.

3. Preis: Naturgesetze, Reform Römisch Eins (von Andreas Möhn)

Die Geschichte ist in Tagebuchform aus der Sicht eines Physikers geschrieben. Sie beginnt an einem 8. März mit merkwürdigen Messfehlern bei einer Versuchsreihe, die sich eigentlich nur erklären lassen, wenn die Lichtgeschwindigkeit statt 300.000 km/s 320.000 km/s beträgt. Überprüfungen in den Folgetagen führen zu stärkeren Abweichungen und einer noch höheren Lichtgeschwindigkeit. Die Tage vergehen. Andere Forschungszentren machen die gleichen Beobachtungen, die Rotverschiebung einer Galaxie nimmt stark ab, und alle sind sich einig, dass tatsächlich die Lichtgeschwindigkeit steigt. Am 8. April beträgt sie bereits 453.000 km/s und steigt bis zum 19. April auf 664.000 km/s.

Am Himmel sind verstärkt Supernovaexplosionen zu beobachten. Allmählich bricht Panik auf der Erde aus. Kirchen sind überlaufen, die Selbstmordrate steigt und Weltuntergangspartys finden statt. Am 4. Mai erreicht die Lichtgeschwindigkeit einen Wert von über 1 Mio. km/s, und sie steigt weiter.

Schließlich lässt sich die Lichtgeschwindigkeit nicht mehr sinnvoll messen, die gesamten bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind nutzlos geworden. Da, am 1. August, klärt sich das Rätsel: Eine fremde Zivilisation taucht mit einem riesigen Raumschiff über der Erde auf. Da auch sie mit ihrer fortgeschrittenen Technologie nicht in der Lage war, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten, hat sie sie einfach heraufgesetzt!

4. Preis: Requiem für Eloise (von Theodor Rottner)

Die Geschichte ist in relativ poetischem Stil verfasst. Sie erzählt von einer Gruppe junger Menschen, die sich ihre Traumfrau in Form einer Holografie erschafft und ihr den Namen Eloise gibt. In Verbindung mit der Einnahme von Drogen ist Eloise für sie quasi real, und sie schlafen sogar mit ihr. Schließlich aber verkraftet einer aus der Gruppe die Situation nicht, auch macht ihm Eifersucht zu schaffen. So zerstört er die Holografie und vernichtet den gemeinsamen Traum Eloise.

5. Preis: Die Konferenz der Idioten (von Hubert Katzmarz)

Professor Bergmann ist ein Wissenschaftler, der unorthodoxe Ideen vertritt und daher in der Fachwelt überwiegend abgelehnt wird. Schließlich quittiert er den Dienst an der Universität und wird Privatgelehrter, der zugleich SF-Romane schreibt. Eines Tages besucht ihn ein Mann, der behauptet, Stimmen in seinem Kopf zu hören, die ihn zu dem Professor gesandt hätten. Der Weltuntergang stehe bevor, die Sonne werde explodieren. Professor Bergmann ist skeptisch, hört aber dem Besucher zu, der seltsame Formeln auf zahllose Seiten kritzelt. Schließlich erkennt Bergmann, dass die Formeln nichts anderes ergeben als die schon lange gesuchte Einheitliche Feldtheorie. Er träumt vom Nobelpreis, doch da muss er erkennen, dass der Fremde zu Recht gewarnt hat: Die Sonne wird in siebeneinhalb Jahren zur Nova werden!

In einer Kneipe trifft er den ihm bekannten erfolglosen Journalisten Haberkorn und weiht ihn ein. Haberkorn lanciert die Geschichte, reißerisch aufgemacht, in der Presse, woraufhin eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Frau Nawrocki-Stenzel, die sich zugleich für Okkultismus interessiert, aufmerksam wird. Sie ruft Haberkorn an, da sie Professor Bergmann kennenlernen will, und bietet ihm zugleich finanzielle Hilfe an. Bergmann selbst ist enttäuscht, denn weder seine Einheitliche Feldtheorie noch die Warnungen bezüglich der Sonne sind auf großes Interesse gestoßen. Daher ist er glücklich, als ihn Frau Nawrocki-Stenzel besucht und vorschlägt, ein interstellares Raumschiff zur Flucht zu bauen. Sie will das Projekt finanzieren.

Bergmann sucht den Fremden, der ihm die Warnung überbrachte, denn ihm ist klargeworden, dass die »Stimmen« Außerirdische sind. Tatsächlich gelingt es mithilfe der Stimmen, die technischen Grundlagen für ein Interstellarschiff zu schaffen. Das Projekt schreitet unter dem Spott der Presse und Öffentlichkeit voran. Nach einigen Jahren erkennen die Menschen, dass die Sonne sich tatsächlich verändert. Polare Eiskappen schmelzen, es kommt zu Hochwassern und anderen Katastrophen. Zugleich aber bilden sich neue Spannungen zwischen den Großmächten, die an den Rohstoffvorkommen der nun zugänglichen Antarktis interessiert sind.

Schließlich, ein Krieg steht unmittelbar bevor, ist das Raumschiff fertig. Als es startet, starten jedoch zugleich die Großmächte ihre Atomraketen. Einige treffen das Raumschiff, das sofort vernichtet wird. Damit endet die letzte Hoffnung der Menschheit.

6. Preis: Kupfer für Mr. Kleit (von E. G. Schwarz)

Matt Thynes ist der Chefingenieur eines Interstellar-Transporters, aber er hat ein Geheimnis: Er lebt schon seit fast 2000 Jahren, seit er einstmals, im 20. Jahrhundert, einem Fremden, der sich Mr. Kleit nannte, als Metallhändler eine größere Charge Kupfer verkaufte. Als Dank erhielt er von Kleit eine Schachtel mit 100 lebensverlängernden Tabletten, von denen er alle 20 Jahre eine nehmen sollte. Er musste aber das Geheimnis bewahren, sonst verlören die Tabletten ihre Wirkung. Kleit schrieb ihm noch, es gebe insgesamt 200 Menschen, die das gleiche Geschenk erhalten hätten.

Jetzt ist der Vorrat erschöpft, und Thynes sieht sich mit dem Tod konfrontiert. Daher verhält er sich anders als sonst. Sein Kommandant, Captain Lorne Quentyll, lädt ihn zu einem Gespräch, und Thynes, der nichts mehr zu verlieren hat, erzählt ihm seine Geschichte. Seine Überraschung ist groß, als er erfährt, dass auch Quentyll zu den Unsterblichen gehört, und sich eine ganze Gruppe gebildet hat, die ihre Tablettenvorräte miteinander teilt. Einige der Mitglieder haben gewaltige Kupfermengen an Kleit geliefert und entsprechend viele Tabletten erhalten. Insgesamt handelt es sich um 90 Personen, und der Vorrat ermöglicht jedem der Menschen weitere 10.000 Jahre Leben!

7. Preis: Der kleine Unterschied (von Werner Kramer)

Theodor und Robin sind Schüler eines Internats auf dem Terramond. Bei einem gemeinsamen Ausflug in verbotene Bereiche der Anlagen gerät Robin bei einem Sturz in Lebensgefahr durch einen riesigen Ventilator. Er hält Theodor zunächst für einen Feigling, als dieser wegläuft, doch in Wahrheit holt er Hilfe und rettet ihm so das Leben.

Einige Zeit später macht Theodor, inzwischen 14 Jahre alt, mit seinem Vater einen Ausflug zum Jupiter. Dort ist es möglich, sogenannte Feuerkristalle, eine Lebensform in der Jupiteratmosphäre, mit speziellen Harpunen zu jagen. Dabei kommt es durch leichtsinniges Verhalten eines der Jäger zu einem Zwischenfall, bei dem ein Jagdboot schwer beschädigt wird. Als Theodors Vater bei der Rettung der Insassen hilft, kommt er durch einen Unfall ums Leben.

Theodor beendet die Schule als Jahrgangsbester, will aber auf der Erde bleiben, was seine Begleiterin auf der Abschlussparty, ein Mädchen namens Joanne, sich nur wundern lässt. Sie wäre am liebsten bei der geplanten Strafexpedition gegen die seit gut einem Jahr immer wieder Überfälle verübenden Centaurianer dabei. Gemeinsam mit Robin, der für die Expedition angenommen worden ist, und dessen Begleiterin Juliane bummeln sie über den Mond. Juliane wirft Theodor vor, ein Feigling zu sein, aber Robin nimmt seinen Freund in Schutz. Da greifen die Centaurianer an. Alle fliehen in die Atombunker, aber Robin und Juliane schaffen es nicht mehr. Theodor rennt los und findet die beiden direkt vor einem Leck in der Kuppel. Juliane wird vom Sog nach draußen gerissen und trotz der Hilfe Robins und Theodors stirbt sie.

Die Centauri-Expedition findet statt. Sie endet in einer Katastrophe, da die Centaurianer die Landung frühzeitig bemerken und den Menschen eine Falle stellen. Alle Mitglieder der Expedition, darunter auch Leutnant Robin Hovart, verlieren ihr Leben.

30 Jahre später haben die Menschen den Krieg gewonnen. Theodor führt seinen Sohn Robin auf dem vierten Centauri-Planeten an die Stelle, wo einst Robin Hovart und seine Kameraden starben und eine Gedenktafel an sie erinnert. Theodor erzählt von seinem Freund Robin, von ihren vielen Gemeinsamkeiten – und einem kleinen Unterschied.

8. Preis: Drogentest (von Martin Hahn)

Gasran ist ein staatlicher Beamter, dessen Aufgabe darin besteht, im Selbstversuch neue Drogen zu testen, bevor diese zugelassen werden. Diesmal erlebt er sehr seltsame Wahnvorstellungen und glaubt, vor einem riesigen Kristall zu stehen, der ihn aufsaugt, bis er schließlich in seiner Wohnung wieder zu sich kommt. Eine Kontrollmessung macht ihn misstrauisch, denn der Psionendetektor, ein wesentliches Messgerät, zeigt eine extrem niedrige Psionenkonzentration bei ihm an. Gasran meldet seine Entdeckung an seine Vorgesetzten.

Ein neuer Versuch wird ausgeführt, diesmal unter Beobachtung durch einen erfahrenen Psioniker namens Farlon Garilow. Dieser sendet seinen Geist psionisch in Gasrans Traumwelt und kann ein fremdes Geistwesen fangen, das offenbar Psionen abgesaugt hat. Der Fremde nennt sich Kijäck und stellt sich als ein Delphin heraus. Die Delphine sind intelligent. Sie nennen sich selbst Käckjäck, und sie wollen etwas gegen die Menschen unternehmen. Dazu haben sie einen labilen Menschen telepathisch dazu gebracht, eine neue Droge zu entwickeln, um die Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Jetzt sind sie entsetzt, da der Plan gescheitert zu sein scheint. Farlon Garilow aber überrascht Kijäck, indem er einen Vorschlag macht: Die Delphine sollen den Menschen nur die Hälfte der Psionen abziehen, er aber werde sich für die Freigabe der Droge einsetzen, denn er finde den Versuch zur Rettung der Erde sehr gut. Die neue Droge, Psychoeuphorin genannt, wird zugelassen.

9. Preis: Telemental (von Holger Eckhardt)

In Großbritannien wird eine neuartige Technologie eingesetzt, die es ermöglicht, Sendungen direkt in das Gehirn von Menschen zu übertragen. Das Konzept heißt Telemental und erlaubt den entsprechenden Empfang von zum Beispiel Konzerten, Nachrichten oder Gottesdiensten. Ein alter Mann beschließt, das System zu zerstören. Er begibt sich zur Telemental-Zentrale, betäubt den Nachtwächter und verschafft sich Zutritt zum Senderaum. Dort installiert er ein manipuliertes Mentalband, auf dem sich nur Unsinn befindet.

Das Ergebnis der Manipulation ist fatal. Die Menschen in Großbritannien drehen durch. Manche glauben, fliegen zu können, und springen einfach in die Tiefe. Andere verbrennen sich selbst. Als am nächsten Morgen, vom Festland kommend Soldaten, die Lage erkunden, finden sie nur noch Tote vor. Der einzige Überlebende ist der Nachtwächter von Telemental, der gerade aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht ist. Dann aber machen die Suchkommandos schreckliche Entdeckungen: Ein Flugzeug, das statt Tragflächen gefiederte Schwingen hat, riesige Schmetterlinge mit menschlichen Gesichtern, schwebende Häuser und laufende Bäume.

Nach einer längeren Untersuchung stellt Dr. Michael Landers eine Theorie auf: Durch die Mentalmanipulation sei es dazu gekommen, dass einzelne Menschen die Realität verformen konnten, einfach durch Gedanken. Diese Menschen waren Säuglinge, als das Mentalband aktiviert wurde, und da sie noch kein festgefügtes Weltbild besaßen, hatte die Mentalsendung entsprechende Wirkungen. Sie zwangen der Realität ihre Vorstellungen auf, und so erklärt sich zum Beispiel das Flugzeug mit den Vogelschwingen. Tatsächlich werden wenig später Tausende überlebende kleine Kinder entdeckt, die sich auf dem Trafalgar Square mit der zum Leben erweckten Nelsonstatue unterhalten. Sie begrüßen Landers freundlich, können aber Gedanken lesen und verfügen über mächtige Parafähigkeiten. Dann fordern sie Landers auf, kraft seiner Gedanken den alten Zustand des Landes wieder herzustellen.

Landers ist zunächst skeptisch, versucht es aber. Schließlich erwacht er orientierungslos an einem anderen Ort und muss erkennen, dass die Telemental-Katastrophe in dieser Welt tatsächlich nie stattgefunden hat. Es gibt auch das Telemental-Gebäude nicht, die entsprechende Technologie ist unbekannt. Landers selbst wird auf eigenen Wunsch in die Psychiatrie eingeliefert, wo eine ausgeprägte Angst vor Kleinkindern geheilt wird. Er bleibt aber für die Behörden ein Rätsel, denn obwohl er einen Pass des Vereinigten Königreiches besitzt, wird er in keinem Register geführt. Schließlich, kurz vor seinem Tod, erzählt er diese Geschichte.

10. Preis: Blue Box (von Traute Schiller Hein)

Jeff ist ein verheirateter Mann, der in der Nähe von Boston lebt. Als sein Auto eines Tages ausfällt, fährt er früher nach Hause und überrascht seine Frau Helen im Bett mit seinem besten Freund Tom. In wilder Wut greift er eine Axt und will sie erschlagen, da fühlt er sich an einen anderen Ort versetzt. Er findet sich in einem blau leuchtenden Raum wieder, der von Musik erfüllt ist, und hat immer noch die Axt dabei. Dann spürt er in seinen Gedanken, dass er jemanden töten muss, wenn er diesen Ort wieder verlassen will, wehrt sich aber dagegen. Im nächsten Moment steht ihm ein Fremder mit einer Pistole gegenüber. Dieser Mann scheint die gleiche Botschaft zu empfangen, widersteht aber gleichfalls, senkt die Waffe und stellt sich als Mike vor.

Beide arbeiten zusammen und widersetzen sich der fremden Stimme, die sie auffordert, den anderen zu töten. Mike erzählt, dass er Tankwart ist und zwei Einbrecher gestellt hatte, als er an diesen Ort entführt wurde. Beide erkennen, dass sie niemals einen Menschen töten könnten.

Sie wissen nicht, dass es sich um eine Versuchsreihe Außerirdischer handelt, die die menschliche Aggressivität untersuchen, um festzustellen, ob die Menschheit eine Gefahr für die galaktische Union darstellt. Insgesamt wurden 750 Versuche ausgeführt, und in 641 Fällen kooperierten die Versuchspersonen. Die Fremden beschließen daher, die Menschheit sich weiterentwickeln zu lassen.

Jeff und Mike werden wieder nach Hause versetzt, ihre Erinnerung an den Vorfall ist fast vollständig weg. Da findet Jeff in seiner Tasche einen Zettel mit einer Telefonnummer. Er ruft sie an, kennt aber den Gesprächspartner, einen Tankwart aus Reno namens Mike, nicht und kann sich nicht vorstellen, wann sie sich begegnet sein könnten. Seltsamerweise hat auch Mike einen Zettel gefunden, auf dem Jeffs Nummer steht.