Kriegsdiener

Die Kriegsdiener sind religiös fanatisierte Anhänger des Taschkars.

Ziele und Glauben

Sie werden fern der takerischen Gesellschaft aufgezogen und zu fanatischen Anhängern eines pseudoreligiösen Kults ausgebildet. Sie glauben, dass die takerische Gesellschaft in einer »Großen Gemeinschaft« lebt, die einer »Ehernen Verkündigung« folgt. Es ist ihre Überzeugung, dass sie selbst im Kampf für die »Seite der Wahrheit« dazu ausersehen sind, dieses Gemeinschaftsgefühl auch in ihren Feinden zu wecken, oder unbeugsame, unbelehrbare Gegner auszumerzen.

Auf Widersprüche und logische Brüche reagieren die Kriegsdiener, indem sie selbst nach Auflösungen in ihrer Ideologie suchen. Äußerungen von Nichtmitgliedern werden als unwahr definiert oder ausgeblendet, während jedes Element, welches die eigenen Überzeugungen bestätigt, mit Enthusiasmus und Zufriedenheit bemerkt wird. Auf diese Weise gelingt es den ideologisierten Kriegsdienern, eine in sich schlüssige Scheinrealität zu erschaffen, die in ihren Feinden »Unwissende« und »Barbaren« mit einer »chaotischen Gesellschaftsordnung« sieht.

Kriegsdiener, die an Teilaspekten ihres Glaubens zweifeln, werden von anderen Kriegsdienern in Diskussionen verwickelt, an deren Ende die Zweifelnden in der Regel erkennen, dass sie sich unzulässigerweise vom Normbewusstsein entfernt haben. Diese »erzieherische Arbeit« wird von ideologisch und didaktisch gefestigten, höherrangigen Kriegsdienern durchgeführt.

Organisationsstruktur

Es gibt Kriegsdiener verschiedener Klassen. Die erste Klasse rangiert über der zweiten Klasse, und diese wiederum über der dritten Klasse. Wie viele Klassen insgesamt existieren, und wie die prozentualen Anteile der Klassenangehörigen sind, ist unklar. Einsätze werden von einem »Koordinator« geleitet.

Bei den Pedotransferern, die im Jahre 3438 in der Milchstraße aktiv sind, ist der höchste Anführer Vascalo, der als Beauftragter des Taschkars völliges Vertrauen und höchste Bewunderung der Kriegsdiener genießt.

Die Führungspersönlichkeiten werden ins Ideale verklärt, wobei sogar für Fehlverhalten eine glorifizierende Erklärung gefunden werden kann:

Zitat: »[...] Der unbesiegbare Vascalo kennt jene Schwankungen nicht, die niedere Glieder der Gemeinschaft manchmal überkommen. Wenn er ein Ziel erkannt hat, so geht er unbeirrbar seinen Weg, frei von falschen Skrupeln und frei von Mitleid. Er lobt, wenn gelobt werden muss, er tötet, wenn getötet werden muss, und er zitiert die Gesetze, die zitiert werden müssen. [... Vascalo] hat dem Drang widerstanden, an der Spitze seiner Kriegsdiener gegen den Feind anzutreten. Sein Leben ist zu kostbar für die Gemeinschaft, als dass er es dadurch gefährden dürfte, indem er seinen Ruhm auf dem Schlachtfeld vergrößert. [...]«

Rituale

Zur psychologischen Stabilisierung der Kriegsdiener werden vor allem Rituale verwendet, die von ihnen als »erhebende Perfektion« angesehen werden. So gibt es vor einem Kampf eine stimulierende Musik, die angeblich die Hormonausschüttung und die neuronalen Aktivitäten der Kriegsdiener aneinander angleicht, um sie zu einem Kollektivbewusstsein mit enormer Plandisziplin anzuregen.

Eine ähnliche Funktion haben auch Leuchtsignale. Grün wird als ruhig und stetig empfunden, Rosarot als beflügelnd. Gefallene Kriegsdiener erhalten einen Platz in Gedenktafeln, die von ihrem Kampf und Sieg künden. Es ist durchaus üblich, dass die Kriegsdiener von ihren Vorgesetzten zu größerem Eifer angestachelt werden, indem exemplarisch einige Soldaten exekutiert werden:

Zitat: [...] was haben sie (Anm.: die Terraner) schon einer Truppe entgegenzusetzen, deren überlegene Moral sich in der väterlichen Mahnung schußbereiter Strahlwaffen in ihrem Rücken sich geradezu bespiellos dokumentiert!

Die rituelle Antwort auf einen Befehl lautet »Ich habe gehört und verstanden.« Eine rituelle Grußformel ist: »Ruhm und Ehre der Ehernen Verkündigung!«

Außerdem gehört zur Ausbildung die Kenntnis von angeblichen Zitaten der Taschkaren, wie etwa:

• »Der Krieg gegen die Unwissenden ist die höchste Form der Liebe.«
• »Wer die Uneinsichtigen tötet, beschleunigt bei den Überlebenden den Prozess der Wahrheitsannahme.«

Weitere Begriffe ihrer Philosophie sind »DAS GESETZ«, »DAS ZIEL«, oder eine »jährliche Parade zu Ehren des Großen Planes«.

Bekannte Kriegsdiener

• Aronte – Kriegsdiener Zweiter Klasse (PR 497)
• Ivorun – Kriegsdiener Dritter Klasse

Geschichte

Im Juli 3438 griffen über 130.000 Kriegsdiener unter dem Kommando Vascalos die Pedopeilerstation auf dem Titan an, die von nur 4600 terranischen Raumsoldaten bewacht wurde. Mit vierzehn Bohrstollen drängten sie sich durch die Abwehranlagen der Terraner und erreichten sehr schnell die Oberfläche, wo sie zivile Versorgungsanlagen und Atomsonnenkontrollstationen sabotierten.

Die gut geplante Durchführung schlug erst fehl, als Captain Tolous Bettron, der Kommandeur des Wachkommandos, von Merceile übernommen wurde und unter Einsatz seines Lebens den Pedopeiler zerstören konnte. Danach rettete sich Vascalo, der kurz vor der Sabotage auf Titan eingetroffen war, mit seiner Kommandokugel in das Akalos-Gebirge, während er seinen Truppen eine terroristische Guerillakriegsführung diktierte.

Dass Vascalo keine große Meinung von den »Narren« hatte und sie nur als Kanonenfutter betrachtete, machte Aronte, den Chauffeur seiner Kommandokugel, zu einem Zweifler am Glauben der Kriegsdiener. Vascalo trennte sich von Aronte, welcher von der Terranerin Alea Onandere gefunden wurde und als einziger Kriegsdiener zum terranischen Kriegsgefangenen erklärt wurde. Vascalo entkam mit einem Posbi-Raumschiff, die Invasion der Kriegsdiener richtete noch schwere Verwüstungen auf Titan an, bevor alle Kriegsdiener von den Truppen der Solaren Flotte getötet werden konnten. Insbesondere die zivilen und umweltkontrolltechnischen Anlagen auf Titan wurden bei den wahllosen Angriffen der Takerer in Mitleidenschaft gezogen.

Quelle

PR 497