Metagrav

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Der Metagrav war von den ersten Jahrhunderten der Neuen Galaktischen Zeitrechnung bis zum Hyperimpedanzschock der Standard-Raumschiffsantrieb in der Milchstraße.

Er wird auch als Hyperkon-Antrieb bezeichnet. (PR 2016 – Datenblatt)

Metagrav-Antrieb.jpg
Das METAGRAV TRIEBWERK am Beispiel
einer terranischen Space-Jet

© Heinrich Bauer Verlag KG, Gregor Paulmann

Übersicht

Das Metagravtriebwerk ist ein (aktives) Feldtriebwerk. (PR 2016 – Datenblatt) Es vereint Unterlicht- und Überlichtantrieb in einem Aggregat. (PR 1033 – Prolog)

Anmerkung: Trotzdem wird in verschiedenen Romanen ein separates Feldtriebwerk erwähnt, etwa in PR 1398.

Unterlichtflug

Das Raumschiff wird im Unterlichtflug (der auch Einstein-Phase genannt wird) beschleunigt, indem das Metagravtriebwerk in der gewünschten Flugrichtung ein künstliches Schwerkraftzentrum erzeugt, den Hamiller-Punkt oder virtuellen G-Punkt. Während das Schiff – dabei permanent im Zustand des Wikipedia-logo.pngfreien Falls – darauf zustürzt, strebt dieses Schwerkraftzentrum vom Ort seiner Entstehung fort, sodass eine kontinuierliche Beschleunigung entsteht. (PR 1033 – Prolog)

Anmerkung: In PR 2016 – Datenblatt heißt es, dass der Hamiller-Punkt immer in derselben Entfernung projiziert werde und sich somit nur scheinbar entferne.

Technischer Hintergrund: Semi-Manifestation, G-Vektoren und Hamiller-Punkt

Zunächst muss ein schwaches und nur teilweise geschlossenes Hyperfeld aufgebaut werden, das im HF-Band des Hyperspektrums angesiedelt ist. Dieses Hyperfeld bewirkt eine Teilentmaterialisierung, das Raumschiff geht in den Zustand der Semi-Manifestation über. Alle physikalischen Kräfte des Normalraums werden dadurch abgeschirmt. Diese Abschirmung bewirkt auch, dass das Objekt nicht infolge des Gravitationsgradienten durch Gezeitenkräfte beschädigt wird. (PR 2016 – Datenblatt)

Als nächstes erzeugen die Projektoren des Metagravtriebwerks Korridore, durch die hyperenergetische Wellenpakete abgestrahlt werden: die »G-Vektoren«, ebenfalls im HF-Band und damit der Hyperbarie entsprechend. An den Schnittpunkten von zwei oder mehreren dieser Röhrenfelder entsteht durch »Kondensation« von Hyperbarie eine kurzlebige »Pseudomasse«, die derselben Semi-Manifestation angehört wie das zu beschleunigende Objekt. Die Gravitation der Pseudomasse wirkt ausschließlich auf dieses Objekt und beschleunigt es somit in die gewünschte Richtung. Da der Hamiller-Punkt immer in derselben Distanz projiziert wird, bewegt er sich scheinbar von dem Objekt fort. Im Endeffekt bewegt er sich durch den Raum und zieht das Objekt hinter sich her. Infolge der Semi-Manifestation entsteht aber nur eine geringfügige Raum-Zeit-Verzerrung. (PR 2016 – Datenblatt)

Analogie: Man stelle sich den von Schwerefeldern freien Raum als halbwegs straff gespannte Leinwandfläche vor und das Fahrzeug als eine Murmel, die auf der Leinwand ruht. Das Metagravtriebwerk wirkt wie ein Finger, der eine Delle in die gespannte Leinwand drückt (d. h. eine Raumkrümmung durch Erzeugung von Masse bewirkt). Die Murmel ist bemüht, in die Delle hinabzurollen. Aber der Finger wandert, und die Murmel hinter ihm her.

Für dynamische Flugmanöver konnten Metagravtriebwerke des 14. Jahrhunderts NGZ bis zu 16 Hamiller-Punkte gleichzeitig projizieren. (PR 2016 – Datenblatt)

Zur Dämpfung der Wikipedia-logo.pngMasseträgheit werden weiterhin Andruckabsorber benötigt. (PR 2016 – Datenblatt)

Diese dienen außerdem zur Absicherung in Notfällen wie Triebwerksversagen.

Überlichtflug

Um in den Überlichtflug überzugehen, muss der Hamiller-Punkt so weit intensiviert werden, bis ein »Pseudo-Black Hole« entsteht, also ein künstliches Schwarzes Loch. Durch diesen Metagrav-Vortex tritt das Raumschiff in den Hyperraum ein. Im Moment des Übergangs baut der Grigoroff-Projektor eine Abschirmung auf, die Grigoroff-Schicht (PR 1033 – Prolog), kurz: G-Schicht (PR 1320) oder alternativ Grigoroff-Feld. (PR 1343)

Wenn die Schwerkraft im Hamiller-Punkt nicht für einen Hyperraumeintritt ausreicht, dann springen die Grigoroff-Projektoren erst gar nicht an. (PR 1337)

Bei jedem Eintritt in den Hyperraum entsteht eine geringfügige Gravitationsschockwelle, die von geeigneten Ortungsgeräten zumindest auf kurze Distanz angemessen werden kann. (PR 1033 – Prolog)

Je nachdem, wie nahe andere Objekte stehen, können durch die Schockwelle sogar Schäden auftreten. (PR 1337)

Eine ebensolche Schockwelle tritt beim Rücksturz in den Normalraum auf. (PR 1548 – Datenblatt)

Während des gesamten Fluges im Hyperraum wird das Raumschiff von der Grigoroff-Schicht eingehüllt und damit von allen Einflüssen des Standarduniversums und aller anderen Universen abgeschirmt. Das Schiff befindet sich somit in einem eigenen Mikrokosmos. Die Bildschirme der Außenbordbeobachtung übertragen in dieser Zeit lediglich ein beständiges Schimmern, das von der Grigoroff-Schicht stammt. Ohne den Schutz durch die Grigoroff-Schicht oder bei dessen Versagen würde das Schiff im Hyperraum verloren gehen oder in irgendein zufälliges fremdes Universum zurückstürzen. (PR 1033 – Prolog)

Die Geschwindigkeit des Hyperraumfluges wie auch die zurückgelegte Entfernung hängen von der Vektorierung und der Energieaufladung des Metagrav-Vortex ab (PR 1033 – Prolog), siehe dazu: Leistungswerte.

Das Pseudo-Black Hole stellt eine potenzielle Gefahr für andere Raumflugkörper dar. (PR 1337)

Technischer Hintergrund: Transition ohne Entmaterialisierung

Den Beginn des Überlichtfluges markieren mehrere synchrone Ereignisse:

  • Die Pseudomasse im Hamillerpunkt wird verstärkt, bis eine künstliche Singularität oder Schwarzes Loch entsteht.
  • Das bis zu diesem Zeitpunkt nur teilweise geschlossene Hyperfeld wird neu justiert und vollends geschlossen, wodurch eine vollständige Transition stattfindet.
  • Ein zusätzliches, von denselben Emittern aufgebautes inneres Schutzfeld sorgt dafür, dass die vollständige Manifestation des Raumschiffs bestehen bleibt.

(alle PR 2016 – Datenblatt)

Es kommt daher nicht zur Entmaterialisierung. Das Raumschiff bleibt unverändert bestehen; man spricht auch von einer »Konservierung des 4D-Resonanzmusters«. (PR 2016 – Datenblatt)

Durch die Erzeugung der kurzlebigen Singularität erfolgt der Übergang in den Hyperraum weitaus sanfter als bei einer herkömmlichen Transition.

Die Rückkehr geschieht durch kontrollierte Öffnung des Hyperfeldes und der damit einhergehenden Deaktivierung des Grigoroff-Feldes.

Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Flugzeit und der zurückgelegten Strecke.

Energieversorgung

Hauptartikel: Gravitraf.

Das Metagravtriebwerk benötigt keinen Treibstoff. Stattdessen wird der Energiebedarf aus einem mittels Hypertrop aufgeladenen Gravitraf-Speicher gedeckt. Kurz gefasst gibt der Gravitraf die gespeicherte Energie in einer schnell pulsierenden Abfolge frei, so erhält man gepulste Wikipedia-logo.pngGammastrahlung: dieselbe Energieform, wie sie auch von Nugas-Schwarzschildreaktoren erzeugt wird. (PR 1344 – Computer)

Eine Speicherfüllung reicht für mehrere Wochen. (PR 1344 – Computer)

Leistungswerte

Das Metagravtriebwerk wurde sowohl als interstellares als auch intergalaktisch nutzbares Triebwerk ausgelegt. (PR 1548 – Datenblatt)

Der theoretisch maximal zu erzielende Überlichtfaktor liegt bei etwa 2 Milliarden (2×109). (PR 1043)

Realistisch für den interstellaren Raumflug waren je nach vorherrschenden Bedingungen sehr viel kleinere Werte:

Dem theoretischen Maximum konnten sich erst Weiterentwicklungen wie das Grigoroff-Triebwerk annähern.

Darstellungen

Beschreibung der einzelnen Bauelemente

Name Beschreibung
Bauelemente laut Schemazeichnung in PR 2016 – Report
Gravitraf Liefert die benötigte Hyperenergie.
Back-Up-Speicher Ein oder mehrere Mini-Gravitrafspeicher für kurzfristige Engpässe oder Notfälle.
GRIGOROFF-Generator
(oder GRIGOROFF-Feldgenerator)
Generiert das Feld für die Konservierung des 4D-Resonanzmusters.
Hyperfeld-Generator
(oder Hyperfeld-Schirmgenerator)
Generiert das Hyperfeld für den Unterlicht- und Überlichtflug und die Röhrenfelder für die G-Vektoren.
Feldemitter(-phalanx) Gespeist aus dem Hyperfeld-Generator und dem GRIGOROFF-Generator, erzeugen die Emitter das äußere, das Objekt einhüllende Hyperfeld wie auch das innere Grigoroff-Feld.
Frequenztransformator
(oder Frequenzmodulator und -transformator)
Wandelt die Hyperenergie aus dem Bereich der Hyper-Elektromagnetik (zwischen 721×106 bis 360×109 Kalup) in Hypergravitation/Hyperbarie um (9,5×1012 Kalup).
Resonator Erzeugt eine Wikipedia-logo.pngstehende Welle aus Hyperbarie und gibt sie an den Projektor ab.
Boostersystem
(oder BOOSTER mit Zwischenspeicher und Resonator)
Zusatzaggregat für kurzfristige Spitzenleistungen.
Projektor Fokussiert die vom Resonator empfangenen Hyperbarie-Wellenpakete.
H/N-Wandler Wandelt Quintronen in Elektronen um und beliefert den Normalenergiespeicher.
Normalenergiespeicher Versorgt die normalelektrischen Stromabnehmer.
Aktive Lagerungen
Synchronisator
Mess- und Steuersysteme (oder Steuerungselemente)
Strahlungsabsorber
Die normalelektrischen Stromabnehmer.
Lagerkäfig
(oder Dämpfer)
Schutz gegen mechanische Einwirkungen.
Weitere, nur textlich beschriebene Bauelemente; nicht in der Schemazeichnung enthalten
Konventionelle Feldleiter Übertragen die Hyperenergie zu den Triebwerkskomplexen. Nur ein physisches Übertragungsmedium erlaubt die notwendige Abschirmung.
Abschirmung, normal- und hyperenergetisch Zusätzliche interne Abschirmung aller Aggregate.
Kühlungssysteme
Energiekupplungen

Artverwandte Triebwerke

Auch andere Völker als die Terraner und Galaktiker verfügten über Triebwerke, die dem Metagrav ähnelten. Bekannt sind:

Weiterentwicklungen

Der dynamische Grigoroff

Mit einer dynamischen Nachjustierung des Grigoroff-Feldes können deutlich höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. Das Phänomen ist weitgehend ungeklärt. (PR 2016 – Datenblatt)

Der vektorierbare Grigoroff

Der Metagrav-Antrieb in der bisher beschriebenen Form ist auf eine Strangeness von Null eingestellt. Das bedeutet, dass das Raumschiff am Ende des Fluges beim Verlassen des Hyperraums automatisch in das Einsteinuniversum zurückkehrt. (PR 1315)

Versuche mit dem vektorierbaren Grigoroff-Projektor hatten zuerst keine Verbesserung der Triebwerke als Ziel. Anfang des 5. Jahrhunderts NGZ investierte Geoffry A. Waringer Jahrzehnte der Forschung, um durch eine Vektorierung des Grigoroff-Projektors den gezielten Rücksturz des Raumschiffs in ein anderes Universum als das Einsteinuniversum zu erreichen. (PR 1315, PR 1316) Dabei bekam er es erstmals mit den verheerenden Kräften des Strangeness-Schocks zu tun. (PR 1330 – Computer)

Anmerkung: Es gibt bislang keine Hinweise, was genau der Begriff »Vektorierung« hier bedeuten soll.

Interdimwandler

Mit dem Interdimwandler war geplant, das Raumschiff während des Überlichtfluges in die Zwischenzone zwischen der fünften und sechsten Dimension zu versetzen, um einen deutlich höheren Überlichtfaktor zu erzielen. Die testweise damit ausgestattete NOVELTY ging 1150/1151 NGZ verschollen. (PR-TB 395)

Anmerkungen:
Diese Zwischenzone wird gemeinhin Dakkarraum genannt, was aus der Quelle so nicht hervorgeht.
In PR 2016 – Datenblatt wird zwar auch die NOVELTY erwähnt. Dort ist aber von einer Abschirmung des Triebwerks und/oder einer besseren Justierung der Projektorphalanx die Rede.

Grigoroff-Triebwerk

   ... todo: Grigoroff-Triebwerk, z. B. PR 2185 ...

Geschichte

Der terranische Wissenschaftler Payne Hamiller erarbeitete die Grundlagen eines neuen Antriebssystems, das später im allgemeinen Sprachgebrauch den Namen Metagrav erhielt. Wegen seines frühen Unfalltodes Mitte des Jahres 2 NGZ reifte der Antrieb erst Jahrhunderte später, in den Jahren um 295 NGZ, bis zur Praxistauglichkeit. Als Vorbild diente die Triebwerkstechnik der Laren und Wynger sowie deren Methode, Energie aus übergeordneten Kontinua abzuzapfen. (PR 1033 – Prolog)

Anfang 21 NGZ testete die HEWANORRA unter äußerster Geheimhaltung den Hyperkon-Antrieb. Ein Testflug über 3 Stunden erfolgte problemlos. Das größte Problem des Testfluges war, dass die hyperenergetische Abstrahlung über mehr als 5000 Lichtjahre anzumessen war. Daher fanden die Versuchsflüge am Rand der Milchstraße statt. (PR-TB 390)

Anmerkungen:
Laut PR 1548 – Datenblatt entwickelte bereits Hamiller den Antrieb bis zur Vollendung.
Gemäß PR 2016 – Datenblatt war Hamiller zwischen 3560 und 3590 (3 NGZ) mit dem Antrieb befasst. Beide Jahresangaben können so nicht stimmen: Hamiller wurde zwischen 3552 und 3558 geboren und starb Mitte des Jahres 2 NGZ.

Nach einigen Tests mit unbemannten Raumflugkörpern war die BASIS das erste Raumschiff, das mit dem Metagrav ausgestattet wurde. (PR 1033 – Prolog)

Insbesondere LFT und Kosmische Hanse setzten früh auf den neuen Raumschiffsantrieb. (PR 1548 – Datenblatt)

Nach dem Hyperimpedanzschock 1331 NGZ stand der Metagrav infolge stark verschlechterter Wirkungsgrade nicht mehr zur Verfügung.

Weblink

Perry Rhodan Technik Forum: »Antriebstechnik /TRIEBWERKE«

Quellen