Tempel der klagenden Gehirne

Der Tempel der klagenden Gehirne, auch Haus der verunglückten Gehirne genannt, befindet sich auf dem Planeten Yaanzar in der Galaxie Naupaum. Dort werden alle Gehirne aufbewahrt, die keine Chance mehr haben, in einen Körper eingepflanzt zu werden.

Er besteht aus einem festungsähnlichen Bauwerk und einer viele Quadratkilometer großen, unterirdischen Anlage, die noch aus der Frühzeit des Planeten stammt. Er hat die Funktion, sterbende und kranke Gehirne so lange aufzubewahren, bis sie nach ihrem endgültigen Tod bestattet werden. (PR 624)

Der Tempel ist ein Ort des Wahnsinns und der Verzweiflung; ein unheimliches Gebäude, das alle Yaanztroner meiden.

Das Bauwerk ähnelt einer Festung und steht auf einem großen Platz im Stadtteil Subdrogg von Nopaloor. Es wird von einigen schwebenden Leuchtsäulen angestrahlt, aber die dunkelgrauen Wände scheinen das Licht zu absorbieren. Aus dem Komplex ragen Türme, deren Spitzen in der Dunkelheit verschwinden. Der Boden um das Bauwerk ist uneben und rissig. Vom Rand des Platzes reichen sechs Rampen zu den Eingängen hinauf. Der Kunststoffbelag des Bodens ist matt und fleckig, was darauf hinweist, dass hier nur selten Yaanztroner gehen. Der eigentliche Eingang wird von zwei hohen Säulen eingefasst. An deren Fuß befinden sich je zwei quadratische Podeste, in welche die Namen berühmter Yaanztroner gemeißelt worden sind. Auf den vier Podesten stehen Plastiken, die unbekannte Wesen aus Naupaum darstellen. Hinter den beiden Säulen befindet sich ein großes Tor, daneben ein kleiner Seiteneingang.

Dahinter blickt man in eine von Fackeln erhellte Halle, deren Boden mit Mosaiken geschmückt ist. Im Hintergrund erkennt man eine Brücke aus Stein, auf der Hunderte kleiner Figuren aus Metall stehen. Die Wände sind bis auf die Halterungen für die Fackeln kahl. Die Decke ist nur zu erahnen, da sie in einen milchigen Nebel gehüllt ist.

Das Gebäude dient auch als Kultstätte. Hinter der Brücke existiert ein Durchgang zu einer steinernen Treppe, die den Eingang zu den Katakomben bildet. Die Räume in den Katakomben sind voll mit Behältern, in denen sich Gehirne befinden. Ebenso wie auf dem Markt sind auch hier viele Regale aufgestellt, die jedoch nicht geschmückt sind. Decke und Wände sind schmutzig grau. Die Leuchtsäulen spenden nur ein schwaches Licht. Hier bewahrt man die verunglückten und unheilbaren Gehirne auf.

Aus den Lautsprechern der zahllosen Behältnisse kommt Lärm. Es ist das Klagen verzweifelter Seelen und das Kreischen wahnsinniger Gehirne, das sich zu einem auf- und abschwellenden Ton vermischt. (PR 623)

Einige der Hallen beherbergen die transparenten Glocken, in welchen die erkrankten Gehirne wohlhabener Yaanztroner schwimmen, auf besonders auffälligen Podesten aus kostbaren Materialien. Diese werden von Robotern gepflegt und bewacht.

Es schließen sich verschiedene Grabkammern (Yaanztropa) an, in denen die gestorbenen Gehirne in Urnen aufbewahrt werden. Sogar Robotern ist es verboten, diese Grabkammern außer bei Bestattungen zu betreten. (PR 624)

Quellen

PR 623, PR 624